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Tandemsprung - Mein erster Sprung aus einem Flugzeug

eingetragen am 27.07.2002

Von Christian Pfitzmann: Endlich war es soweit - mein Geburtstag! Und diesmal habe ich mir etwas ganz besonderes gewünscht, nämlich einen Fallschirmsprung. Schon immer hat es mich fasziniert, wenn ich Berichte oder Bilder zu diesem Thema gesehen habe. “Was für ein geniales Gefühl muss es sein, so frei von allen Sorgen über den Wolken zu ”fliegen”, dachte ich mir und wollte es nun einmal selbst erfahren.

Das Wetter sah nicht sehr vielversprechend aus. Dicke, dunkle Wolken hingen am Himmel und ließen nicht einen Sonnenstrahl hindurch. “Hoffentlich klappt es trotzdem mit dem Springen”, erhoffte ich mir.

Am Flugplatz angekommen begrüßten uns gleich die Verantwortlichen und hatten sogleich ein paar flotte Sprüche auf den Lippen, wie z.B. “Genieße diesen Geburtstag, denn es könnte dein letzter sein...”. Aber darauf wurde ich schon hingewiesen, als ich mir das Tandem-Ticket gekauft hatte, dass ich mit solchen Sprüchen rechnen muss.

Nun hieß es warten, warten, warten. Nach und nach trudelten weitere Leute ein. Dann endlich ging es weiter und wir fuhren zu dem extra für diesen Tag vorbereiteten Platz, wo schon riesige Planen und ein großes gelbes Kreuz auf dem Boden lagen. Auf den Planen waren schon welche eifrig dabei, die Fallschirme zu packen. Das Kreuz markierte die Landezone.
Nun musste ich mich noch eintragen lassen und mein Ticket abgeben. Aber leider waren schon einige schneller gewesen und hatten sich vor mir eingetragen und durften somit eher springen als ich. Also hieß es zugucken und noch einmal all' seine Gedanken sammeln, damit auch alles klappt im Ernstfall.

Es sah nicht gut aus, die Wolken hingen immer tiefer und es war keine Besserung in Sicht. Die ersten Springer stiegen in das Flugzeug ein und schon ging es los. Durch das aufgestellte Fernrohr konnte man den Flieger gut beobachten, wie er sich in den Himmel geschraubt hat, bis er in den Wolken verschwand.

Dann nach einer Weile hörten wir plötzlich komische Geräusche am Himmel. Wir sahen erschrocken nach oben und schon konnte man die ersten Springer durch die Wolkendecke herunter segeln sehen. Es war ein wirklich atemberaubender Anblick.

Als sie gelandet waren und wieder zu unserem “Versammlungsplatz” zurückgekommen waren, wurde es langsam ernst. Nun war ich an der Reihe und es kam auch gleich einer der Tandemmaster auf mich zu und begrüßte mich mit einem freundlichen Spruch. Er erschien sehr locker und war mir gleich sympatisch.

Ich bekam dann auch gleich einen “tollen” grauen Overall, den ich mir auch gleich drüberzog. Dann begann die kleine Einführung, wie alles ablaufen wird und wie ich mich zu verhalten habe.

Ich bekam das Gurtzeug umgeschnallt und stand dann so da, dem Sprung immer näher. Nebenbei wurde ich auch noch von dem zweiten Springer gefilmt, der eine Helmkamera auf dem Kopf tragen sollte und ein Video meines Sprunges aufnehmen sollte. Auch er war sehr gut drauf und lockerte mit seinem Kollegen die Stimmung gewaltig auf. So war auch die Anspannung nicht mehr so heftig zu spühren.

Doch der guten Laune zu trotz war das Wetter weiterhin nicht gerade optimal für’s Fallschirmspringen. Doch man war guten Mutes und so ging es dann auch bald in den Flieger.

Es war ein merkwürdiges Gefühl. Die gute Stimmung von einst ist auf einmal wie weggeblasen und jeder schaut entweder aus dem Fenster oder auf den Boden. Nur “meine” beiden Springer waren weiterhin gut drauf und filmten munter weiter.

Wir waren die letzten, die springen sollten. Bis auf 2500m sollte es raufgehen. Das Flugzeug wurde immer leerer. Nach und nach sprangen alle anderen hinaus. Bei einem konnte ich sogar noch sehen, wir er einen Salto beim Rausspringen vollführt hat.

So langsam machte sich meine Nervosität bemerkbar und dann kam auch schon das Kommando. Wir waren dran.

Langsamen Schrittes bewegten wir uns Richtung Exit. Der Wind blas in mein Gesicht und ich konnte nach unten sehen - Wolken, nichts als Wolken! Nun musste ich noch in das Gurtzeug meines Tandemmasters gehangen werden. Ich schnallte mir meine Fliegerbrille um und atmete noch einmal tief durch. Unser Kameramann war schon voraus gegangen und hangelte sich außen am Flugzeug entlang. Als ich mich in das Gurtzeug wie vorher geübt eingehangen hatte und meinen Kopf in den Nacken gelegt hatte, ging es schon los. Wir kippten langsam vorne über und es ging 2500m mit einer rasenden Geschwindigkeit abwärts. Das erste Gefühl war unbeschreiblich! Es kribbelte mir im Bauch und ich spannte alle Muskeln so fest an, wie es nur ging. Meine Hände umfassten sicher und fest mein Gurtzeug. Dann sah ich schon den Kameramann auf mich zukommen und ich genoss nur noch den freien Fall!

Es war einfach so herrlich. Man vergisst alles, was einem im Kopf vorgeht und war nur noch hin und weg von dieser Freiheit. Wir tauchten in die schneeweißen Wolken ein und nach ca. 20 Sekunden freiem Fall spürte ich ein Klopfen auf meine Schulter. Das war das Zeichen, dass gleich der Fallschirm aufgehen wird und unseren freien Fall abrupt stoppen wird. Doch dies war gar nicht so schlimm und nach ein paar Sekunden hingen wir auch schon gemütlich im Schirm. Die Wolken hatten wir auch bereits über uns gelassen und so konnte ich diese herrliche Aussicht genießen. Und sogar Zeit für ein kleines Quätschchen war vorhanden.

Es war ziemlich still, nur der Wind rauschte uns langsam um die Ohren. Damit es nicht langweilig wurde, drehten wir uns extrem schnell im Kreis, fast wie auf dem Rummel. Nach einer geglückten Landung war ich überglücklich aber auch geschafft zugleich. Es war noch besser, als ich mir es vorgestellt hatte.

Nachdem ich mich bei meinen beiden tollen Tandemmastern bedankt und wir allen tschüß gesagt hatten, ging es wieder zurück nach Hause - geschafft aber glücklich.

Ein unvergesslicher Tag!

 

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