Safety Day lockte viele Fallschirmspringer nach Gransee

eingetragen am 10.04.2009

 

Der Auftakt der Fallschirmsaison 2009 hätte nicht besser sein können. Petrus verwöhnte alle Gäste und Fallschirmspringer in Gransee vergangenen Freitag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Kein Wunder, dass der Sprungplatz sehr gut besucht war. Aber nicht nur das tolle Sprungwetter war es wert, nach Gransee zu kommen. Wie jedes Jahr gab es auch 2009 den sehr beliebten Safety Day, an dem sich Ausbildungsleiter Arno gut drei Stunden Zeit für die Sicherheit beim Fallschirmspringen nahm.

Es ist nicht so, dass man nach der Winterpause nicht mehr weiß, wie Fallschirmspringen funktioniert. Ein mulmiges Gefühl bleibt aber doch. Wer war schon so vorbildlich und beschäftigte sich den Winter über mit Öffnungsstörungen und wie man sich in welcher Situation verhält? Im besten Fall hat man diese Grundlagen immer parat und beherrscht sie im Schlaf. Wie es aber immer so ist, vergisst der Mensch ganz gern mal Dinge, mit denen er längere Zeit nichts zu tun hatte. Grund genug, zum Safety Day zu gehen.

Fallschirmspringen ist ein recht sicherer Sport, wenn man bestimmte Verhaltensregeln beachtet. Arno referierte auf seine charmante Art und Weise über alle wichtigen Themen zur Sicherheit beim Fallschirmspringen. Da hörten nicht nur Wenigspringer gespannt zu, auch recht erfahrene Fallschirmspringer nahmen am Safety Day teil. Hier einige Kernaussagen des Safety Days:
 

Fallschirmspringen ist solange sicher, wie die Ausrüstung in Ordnung ist. Vor jedem Sprung hat der Springer also seine Ausrüstung zu kontrollieren – gründlich! Das bedeutet nicht, dass der Fallschirmspringer kreuz und quer mal hier mal da guckt. Viel besser ist es, mit System vorzugehen: Zu Beginn die Vorderseite überprüfen, dort zuerst links beginnen von oben nach unten vorgehen. Was sind die kritischen Punkte? Tragegurte und Schulterklappen (Schulterklappen zu? Steuerschlaufen richtig verstaut?), Drei-Ring-System in Ordnung und korrekt eingehangen? Eine Etage tiefer befinden sich der Trenn- und Reservegriff. Sind diese korrekt in der Kletttasche befestigt? Ist das Klett überhaupt noch in Ordnung? Ist die Überlänge beim Reservegriff ausreichend und verläuft sie frei? Man kann auch mal ganz leicht am Reservekabel und Trennkabel ziehen, ob sich auf der Rückseite etwas bewegt. Wenn nicht, war wohl jemand „mit dem Seitenschneider am Werk“ (Zitat Arno).

Mancherorts ist er so selbstverständlich wie das Einsteigen ins Flugzeug, aber eben leider nicht überall – der Pin-Check. Zum Pin-Check gehört aber nicht nur die Kontrolle des eigentlichen Pins. Auch die Schulterklappen, der Verlauf der Bridle und ein kurzer Blick auf den Reserve-Pin gehören zu einem vollständigen Pin-Check dazu. Das geht eigentlich so schnell und trotzdem kümmern sich einige Springer leider wenig um ihre Mitspringer.


Das A und O beim Fallschirmspringen ist die Planung. Die Planung geht bereits damit los, sich über den Sprungplatz und dessen Gegebenheiten zu informieren. Auf vielen Sprungplätzen hängen Luftaufnahmen des Platzes herum. Es ist sehr zu empfehlen, sich schon einmal vorab zu informieren, wo man eventuell eine Außenlandung durchführen kann. Bei einer Öffnungsstörung oder einer Reserve über unbekanntem Gelände führen plötzlich auftauchende Stromleitungen oder kleine Vorgärten als Landezone zu zusätzlichem Stress, wenn man sich vorher keinen Plan gemacht hat, wo man sicher landen könnte. Selbstverständlich sollte man auch wissen, aus welcher Richtung der Wind kommt und wie dementsprechend die Landerichtung ist. Gibt es nur einen Windsack oder vielleicht auch ein Lande-T? Wie ist die Landerichtung bei Nullwind geregelt? Macht man sich darüber erst im Flugzeug Gedanken, ist das definitiv zu spät. Natürlich gehört zur Planung auch der eigentliche Sprung. Was möchte ich in der Luft genau machen? Springt man einfach aus dem Flugzeug und überlegt dann erst, was man denn so tolles im Freifall veranstalten könnte, sind die 60 Sekunden schon vorbei und 25 Euro in den Sand gesetzt. Der Sprung ist mit der Schirmöffnung aber noch nicht vorbei. Klar kann man jetzt einfach so schnell wie möglich landen. Man kann die Zeit aber auch nutzen, seine Fähigkeiten am Fallschirm zu verbessern, indem man sich vorher überlegt, was man genau am Schirm machen möchte.

Das sind natürlich keine ultimativen Neuigkeiten. Es kann aber auch nicht schaden, sich diese Punkte (es wurden natürlich noch mehr besprochen) noch einmal vor Augen zu führen.

In diesem Sinne: Auf eine unfallfreie Fallschirmsaison 2009! Blue Skies.

PS: Nicht wundern über die PAC 750 XL. Nein, sie hat keinen neuen Anstrich bekommen. „Unsere“ originale PAC hat eine deutsche Kennung bekommen und war aus diesem Grund nicht auf dem Sprungplatz. Also alles wie immer ;)

 


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